Freitag, 29. September 2017

Und wieder mal jüdische Weltverschwörung...

Orbán befragt wieder mal sein Volk, wie er das schon zweimal getan hat. Seine Fragebögen, die an jeden Wahlberechtigten in Ungarn gehen, sind Stimmungsmache und Propaganda voller rhetorischer Fragen und Lügen. Es wird bei der anstehenden "Nationalen Konsultation" nach dem "Soros-Plan" gefragt, der das erste Mal vom Parlamentspräsidenten Kövér vor einigen Monaten erwähnt wurde. Laut diesem Plan würden heuer rund um den Jahrestag des Ungarischen Volksaufstands 1956 (23. Okt.) von ausländischen Agenten und Personen, die im Sold Soros' stehen (Soros-bérenc), Unruhen angezettelt. Was im internationalen Diskurs nicht wirklich präsent ist, dessen ist man sich in Ungarn vollends bewusst: György Soros, in Budapest aufgewachsen, ist Jude, der den Holocaust überlebt hat. Er ist also Teil der "jüdischen Weltverschwörung", die Ungarn ruinieren will. Erstaunlich ist, dass man im Ausland nicht erkennt, dass hier sehr alte antisemitsche Klischees aufgefahren werden, geradezu skandalös ist, dass Politiker wie Kurz und Strache in Österreich Orbán als Vorbild sehen. Hier folgen nun die 7 Fragen zum "Soros-Plan". [Es gibt auch Erläuterungen auf dem Fragebogen, diese werden von uns später übersetzt und ergänzt.]

"Sie waschen ihre Hände in Unschuld!"
Antisemitisches Plakat von Manno
Miltiadesz 1919. Dass "die Juden"
das "arme Ungarnland" zerstören wollen,
ist ein sehr altes antisemitisches Motiv und
wird mit dem "Soros-Plan" wieder einmal bemüht.
1.) George Soros will Brüssel dazu bringen, dass aus Afrika und dem Nahen Osten jährlich mindestens eine Million Einwanderer in der Europäischen Union, d.h. auch in Ungarn, angesiedelt werden.

Unterstützen Sie diesen Punkt des Soros-Plans? Ja/Nein

2.) George Soros plant gemeinsam mit Brüsseler Führern, dass die Mitgliedstaaten der EU, d. h. auch Ungarn, die Grenschutzzäune beseitigen und die Grenzen für die Einwanderer öffnen müssen.

3.) Teil des Soros-Plans ist es, die Einwanderer, die sich in Westeuropa angesiedelt haben, durch Brüssel verpflichtend verteilen zu lassen, unter besonderer Beachtung der osteuropäischen Staaten. Daran muss auch Ungarn sich beteiligen.

4.) Der Soros-Plan sieht vor, dass Brüssel jeden Mitgliedstaat, so auch Ungarn, zu verpflichten habe, jedem Einwanderer 9 Mio. Forint an staatlicher Unterstützung zu bezahlen.

5.) George Soros will weiters erreichen, dass Migranten mildere Strafen für die von ihnen begangenen Straftaten erhalten.

6.) Ziel des Soros-Plans ist es, die Sprachen und Kulturen der europäischen Länder in den Hintergrund zu drängen, damit die Integration der illegalen Einwanderer raschen vonstatten geht.

7.) Teil des Soros-Plans ist es, Länder, die sich gegen die Einwanderung stellen, politisch anzugreifen und mit strengen Strafen zu belegen.


1 Kommentar:

  1. Im Prinzip gut aber ob es gut ist Flüchtlinge in ein Land zu schicken, indem sie "verhasst" sind ist nicht so gut.

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