Orbán hielt eine elendslange Inaugurationsrede, in der er schon
bekannte Worthülsen verschoss. Es erklangen aber auch Sätze, die noch stärker
an seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit zweifeln lassen. Er will bis 2030 an
der Macht bleiben, steht bis dahin auch das Orbán-Mausoleum?
Und schon fletscht er die Zähne, der Viktor. |
„Vor einigen Minuten habe ich das vierte Mal den
Ministerpräsidenteneid abgelegt. Dieser Eid ist ein Versprechen, ein Vorsatz
und eine Hingabe. Ich versichere allen 15 Millionen Ungarn, dass mich bei jeder
meiner Handlungen der Dienst an der ungarischen Sache und dem christlichen
Interesse leiten wird. So wahr mir Gott helfe!
Zuerst wolle er sich bedanken, meinte er. Er bedankte sich
für die Teilnahme an den Wahlen auch bei jenen, die nicht für ihn gestimmt haben.
Orbán wiederholte, dass er mit der Zweidrittelmehrheit drei Dritteln dienen
werde.
„Die Heimat kann nicht in Opposition sein, denn sie steht
weit über den Parteien.“ […]
In Richtung Opposition richtete er folgende Worte: „Ich
werde nach den Regeln der Ritterlichkeit kämpfen, doch bei Diskussionen lassen
wir und nicht den Schneid abkaufen. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt
es heraus.“ […]
„Der Streit, der Kampf ist ein natürlicher Bestandteil der
Politik - vergebens sehnen wir uns nach friedlichen Übereinkünften, das kommt
in der Welt der Politik nur selten vor.“ […]
"Ich werde mich bemühen, dass wir in diesem Hohen Haus,
so oft wie möglich, das Gefühl haben, es sei ein Engel über uns hinweg
geflogen." […]
„Die Politik ist gefährlicher als der Krieg. Denn dort wird
man nur einmal getötet. Wer sich mit Politik beschäftigt, kann mehrmals
auferstehen.“ […]
Ungarns internationale Lage beschrieb er folgendermaßen: Im
Westen befinde sich eine „germanische Eiserne Kanzlerin“, im Osten „slawische
Militärstaaten“ und aus dem Süden kämen „muslimische Massen“ auf ihrem Eroberungsfeldzug.
Über sich selber sprach er auch:
„Wenn Gott es will und wir bis dahin leben, dann erreiche
ich am Ende dieses Zyklus das Gleichgewicht zwischen den Jahren in der
Opposition und in der Regierung. Das bedeutet ein Unentschieden. Aber nachdem wir
Sportler sind , geben wir uns mit einem Unentschieden nicht zufrieden.“
Orbán sei „frohgemut, zuversichtlich und voller Tatendran“
und er meinte: „Wir müssen eine scharfe Grenze zwischen Selbstvertrauen und
Selbstzufriedenheit ziehen.“ Bescheidenheit sei angebracht, weil sich „hinter
den Erfolgen immer die Gnade Gottes verbirgt: Soli Deo gloria, Gott allein sei
die Ehre.“
Orbán meinte weiters, dass er für weitere 12 Jahre, bis
2030, plane. Bis dahin würden Autobahnen gebaut, die Schrumpfung des
ungarischen Volkes gestoppt, es werde eine „neue ungarische Armee“ geben, ja
sogar nachhaltige Energieerzeugung.
Orbán sprach vom Schreckgespenst des Verschwindens des
Ungarntums. Denn die Ungarn seien „ein ganz besonderer Menschenschlag“, „die
ungarische Abart des homo sapiens, die der Welt mehr gegeben als bekommen
hat".
Migration werde zum Zerfall der Nationen und Staaten führen,
es bleibe eine offene Gesellschaft und eine einzige europäische Regierung: „Darauf
läuft das Spiel hinaus, das ist ein echter Masterplan.“
Europa müsse endlich verstehen, dass „das Zeitalter der
liberalen Demokratie zu Ende ist“, weil diese ungeeignet sei, die „menschliche
Würde zu schützen und die christliche Zivilisation zu erhalten“.
Schließlich meinte Orbán: „Wir brauchen die Union und die
Union braucht uns.“ Die EU müsse als Bund freier Nationen bestehen und der „Fiebertraum“
der Vereinigten Staaten von Europa müsse aufgegeben werden. Die Umgestaltung
der Union müsse mit einer Meinungsänderung in Sachen Migration beginnen.