Das Video erschien auf János Lázárs Facebookseite, verschwand aber einen Tag später von dort, man sagte, facebook habe es als Hassposting klassifiziert und heruntergenommen. Das klingt, wenn man facebooks Zensurpolitik kennt, ein wenig eigenartig. Jedenfalls wird dadurch die Wahlkampfmaschinerie in Gang gehalten, weil schon erste Stimmen zu vernehmen sind, dass sich facebook (das Ausland) in den ungarischen Wahlkampf einmische, ja Lázár hat auch schon verlautbart gegen die "Zensur" im europäischen facebook-Hauptsitz zu protestieren. Man dürfe, wie man sehe, keine aufrichtige Meinung über die wirklichen Zustände äußern, meinte der Kanzleramtsminister und bediente damit ein wohlbekanntes rechtsextremes Narrativ. (Das Video ist inzwischen wieder online.)
Hier sei nun wiedergegeben, was János Lázár in seinem Film erzählt:
"In diesem bekannten Wiener Bezirk hat es vor 20 Jahren noch
keinen Einwanderer gegeben, heute gibt es Weiße und Christen hier nur mehr im
Pensionsalter. Alle anderen sind Einwanderer. In Österreich ist die Zahl der Einwanderer
auf 700.000 angewachsen, viele von ihren wohnen in diesem Viertel von Wien. Hier
sehen wir, wie Budapest in 20 Jahren aussehen wird, wenn die Oppositionsparteien
Einwanderer nach Ungarn lassen. Wir arbeiten daran, das zu verhindern. Ich habe
versucht, mich bei einigen Einwanderern zu erkundigen, wie das Leben hier ist,
wie sie sich in Wien fühlen, es konnte aber keiner darauf antworten, weil
keiner Deutsch sprach. Wenn Migranten ins Land kommen, entsteht, so zeigt es
die Erfahrung, eine Stadt innerhalb der Stadt und die Einwanderer bestimmen das
Leben der Gemeinschaft. In Wien gibt es viele Schulen, in denen man keine weißen,
Wiener Kinder mehr findet, nur Kinder muslimischer Einwanderer und aus dem Nahen
Osten. Diese Einwanderer-Gemeinschaften verändern das traditionelle Stadtbild
vollständig. Die Straßen sind hier ganz offensichtlich schmutziger, das Viertel
ärmer und es gibt viel mehr Kriminalität. Die Einwanderer haben die Umgebung an
sich angepasst. Die weißen, christlichen Österreicher sind weggezogen und die
Einwanderer haben die Kontrolle über dieses Viertel übernommen. In diesen
Vierteln ist die Unordnung, wie ich heute gesehen habe, wesentlich größer. Es
gibt viel mehr Müll auf den Straßen, Schmutz, Dreck und die wenigen Wiener, die
noch hier leben, sagen, dass es hier viel mehr Kriminalität gibt und sie in Angst
hier leben. Die große Frage ist, was für eine Zukunft auf uns Ungarn, auf uns
ungarische Stadtbewohner zukommt. Wenn wir die Migranten ins Land lassen und
sie in unseren Städten leben, wird das Folgen haben: Kriminalität, Verelendung,
Schmutz, Dreck, unerträgliche Zustände in den Städten. Wenn die Migranten nach
Ungarn kommen, ist so eine Entwicklung nicht zu verhindern."
Und das ganze wird noch ein wenig absurder: Jobbik, die ungarischen Rechtsradikalen, hat sich in einer Presseaussendung von der Fidesz-Propaganda distanziert.
Die Partei Jobbik verurteilt das gegen Wien gerichtete Hetzvideo und ich entschuldige mich hierfür auch im Namen Viktor Orbáns bei den Österreichern.
Gábor Vona
Ministerpräsidentenkandidat von Jobbik"